Neue Vorschriften über das Handelsregister in Kraft seit 1. Januar 2021

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Der Bun­des­rat hat im März 2020 neue Vor­schrif­ten über das Han­dels­re­gis­ter per 1. Janu­ar 2021 in Kraft gesetzt. Damit erfolg­te eine Moder­ni­sie­rung der Rechts­la­ge, wel­che es dem Han­dels­re­gis­ter erlaubt, sei­ne wich­ti­ge Funk­ti­on im Dienst der Sicher­heit und Effi­zi­enz des Rechts­ver­kehrs auch wei­ter­hin zu erfül­len. Die Wirt­schaft pro­fi­tiert u.a. künf­tig von tie­fe­ren Gebühren.

Die seit 1. Janu­ar 2021 gel­ten­de revi­dier­te Han­dels­re­gis­ter­ver­ord­nung (HRegV) ent­hält neu eine recht­li­che Grund­la­ge sowohl für die Berich­ti­gung von feh­ler­haf­ten Ein­trä­gen als auch für die Erfas­sung von Nach­trä­gen zu unvoll­stän­di­gen Ein­trä­gen. Künf­tig sol­len auch bevoll­mäch­tig­te Per­so­nen (z.B. Anwäl­te, Nota­re und Treu­hän­der) für eine Rechts­ein­heit (AG, GmbH, etc.) eine Anmel­dung ein­rei­chen kön­nen. Die Regis­ter­sper­re, bei wel­cher auf schrift­li­chen Ein­spruch Drit­ter das Han­dels­re­gis­ter bis­lang Ein­trä­ge in das Tages­re­gis­ter bis­lang ver­wei­gern konn­te, wur­de auf Ver­ord­nungs­stu­fe abge­schafft. Es erfolg­te eine Ver­ein­heit­li­chung der amt­li­chen Ver­fah­ren und es wur­den eini­ge Emp­feh­lun­gen umge­setzt, wel­che die eid­ge­nös­si­sche Finanz­kon­trol­le (EFK) in ihrem Bericht zur Daten­zu­ver­läs­sig­keit des Han­dels­re­gis­ters vom 16. April 2018 abge­ge­ben hatte.

Für das Han­dels­re­gis­ter gilt künf­tig unein­ge­schränkt das Kos­ten­de­ckungs- und Äqui­va­lenz­prin­zip: der Gesamt­be­trag der erho­be­nen Abga­ben darf die Gesamt­kos­ten des Gemein­we­sens für den betref­fen­den Ver­wal­tungs­zweig resp. Die betref­fen­de Ein­rich­tung nicht oder nur mini­mal über­stei­gen. Die Gebüh­ren wur­den per 1. Janu­ar 2021 des­halb um einen Drit­tel gesenkt. Die Wirt­schaft soll damit um rund 14 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr ent­las­tet werden.

Auf­grund der dezen­tra­len Daten­füh­rung der kan­to­na­len Han­dels­re­gis­ter­äm­ter konn­te bis­her auf gesamt­schwei­ze­ri­scher Ebe­ne nicht fest­ge­stellt wer­den, wel­che natür­li­che Per­so­nen in wel­cher Funk­ti­on oder mit wel­cher Zeich­nungs­be­rech­ti­gung bei ver­schie­de­nen Rechts­ein­hei­ten im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen sind. Für eine gesamt­schwei­ze­ri­sche Iden­ti­fi­ka­ti­on der ein­ge­tra­ge­nen Per­so­nen wird des­halb eine ent­spre­chen­de zen­tra­le Daten­bank für das Han­dels­re­gis­ter geschaf­fen. Zwecks Wei­ter­ar­beit an die­ser Daten­bank sind die ent­spre­chen­den Bestim­mun­gen im Obli­ga­tio­nen­recht und in der HRegV bereits per 1. April 2020 in Kraft getreten.

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